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Finde deinen inneren Zen: Epiktets antike Weisheiten für moderne Zeiten

Wie ein 2000 Jahre altes Handbuch uns heute noch beibringt, ruhig zu bleiben, wenn das WLAN ausfällt

Daniela Truisi

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Finde deinen inneren Zen: Epiktets antike Weisheiten für moderne Zeiten

 

Finde deinen inneren Zen: Epiktets antike Weisheiten für moderne Zeiten

Wie ein 2000 Jahre altes Handbuch uns heute noch beibringt, ruhig zu bleiben, wenn das WLAN ausfällt.

Ein Gastbeitrag von meinem Ehemann, Andreas Peter Geng:
 

Epiktets »Handbüchlein der Moral« ist immer noch topaktuell! Entdecke, wie du mit antiken Weisheiten die täglichen Herausforderungen des modernen Lebens meistern kannst – von nervigen Kollegen bis zu verlorenen Handy-Ladegeräten.


Eine moderne Zusammenfassung des »Handbüchlein der Moral« von Epiktet
Epiktet war ein griechischer Philosoph, dessen Lehren hauptsächlich aus seinen Stundenprotokollen und dem »Handbüchlein der Moral« (Enchiridion) bekannt sind. Das »Handbüchlein der Moral« bietet praktische Anleitungen für ein bewusstes und tugendhaftes Leben. Einige zentrale Themen und Prinzipien aus seinem Werk lassen sich in moderne, heute verständliche Sprache und Beispiele übertragen:

1. Kontrolle und Akzeptanz
Epiktet beginnt sein Buch mit einer fundamentalen Unterscheidung: Manche Dinge stehen in unserer Macht, andere nicht. Aspekte wie Urteile, Wünsche und Abneigungen stehen unter unserer Kontrolle, während vieles andere wie Gesundheit, Besitz und soziale Anerkennung außerhalb unserer Macht liegt. Diese Unterscheidung ist entscheidend, um ein ruhiges und erfülltes Leben zu führen. Ein modernes Beispiel wäre, sich nicht über äußere Umstände (wie Wetter, Hitze oder Kälte) aufzuregen, die man nicht ändern kann. Stattdessen sollte man seine Energie, auf seine Reaktionen darauf, konzentrieren.

2. Die Macht der Einstellung
Unsere Wahrnehmung der Welt beeinflusst unser Befinden. Epiktet betont, dass nicht die Dinge selbst uns beunruhigen, sondern unsere Meinungen über sie. Der Tod beispielsweise ist an sich nicht erschreckend, sondern die Vorstellung davon. Ein Beispiel aus dem Alltag wäre, statt einen misslungenen Arbeitstag als totale Katastrophe zu betrachten, ihn als Lernerfahrung zu sehen.

3. Begierden und Abneigungen
Eines der zentralen Themen ist, dass Begierde nach etwas, das wir nicht steuern können, unvermeidlich zu Unglück führt. Beispielhaft wäre das Streben nach materiellem Wohlstand: Wenn man sich daran festhält, kann man nie wirklich zufrieden sein, weil materieller Wohlstand stets von äußeren Umständen abhängt. Stattdessen sollte man sich auf eigene Tugenden und innere Werte konzentrieren, denn diese können wir beherrschen.

4. Umgang mit Verlust
Epiktet rät, die Dinge des Lebens als vorübergehende Leihgaben zu betrachten. Wenn man etwas verliert – ob es ein Besitz oder sogar ein geliebter Mensch ist – sollte man es als Rückgabe an das Universum ansehen. Ein Beispiel hierbei wäre, wenn man einen wertvollen Gegenstand verliert: Anstatt verzweifelt zu sein, sollte man sich daran erinnern, dass dieser Gegenstand nie wirklich Teil von einem selbst war.

5. Das Leben als Reise
Das Leben wird oft als Reise beschrieben. In diesem Kontext vergleicht Epiktet das Leben mit einer Seereise: Man sollte stets bereit sein, aufzubrechen, wenn der »Steuermann« ruft. Dies bedeutet, dass man flexibel und anpassungsfähig bleiben muss, anstatt starr an Dingen oder Menschen zu hängen, die einem gegeben wurden, sei es Familie oder Besitz. Flexibilität und das Loslassen können auch im modernen Lebensstil wichtig sein, besonders in einer sich ständig verändernden Welt.

6. Innere Ruhe und Gelassenheit
Weiterhin lehrt Epiktet Geduld und Gelassenheit gegenüber den Umständen und den Menschen um uns herum. Wenn jemand unhöflich ist oder uns Unrecht tut, liegt die Kontrolle darüber, wie wir darauf reagieren, bei uns. Anstatt uns aufzuregen, sollten wir daran arbeiten, ruhig und rational zu bleiben. Das könnte man heute in Situationen anwenden, in denen man im Straßenverkehr geschnitten wird – anstatt sich aufzuregen, nimmt man es gelassen hin.

7. Bescheidenheit und Selbsterkenntnis
Epiktet warnt auch vor Eitelkeit und Stolz, besonders wenn diese auf Eigenschaften beruhen, die nicht wirklich unser Verdienst sind. Wenn jemand sich z. B. aufgrund des Wohlstands oder der Schönheit stolz fühlt, sollten wir uns daran erinnern, dass diese Eigenschaften nicht wirklich unsere eigene Leistung sind. Ein Beispiel könnte sein, stolz auf ein schönes Auto zu sein, obwohl man es nur besitzt und nicht selbst gebaut hat.

8. Vorbereitung auf Schwierigkeiten
Er rät dazu, sich mental auf bevorstehende Herausforderungen vorzubereiten und sich bewusst zu machen, was Schlimmes passieren könnte. Dies stärkt die eigene Resilienz. Beispielsweise könnte man sich darauf vorbereiten, dass ein wichtiges Projekt am Arbeitsplatz scheitern könnte, um dann besser mit der Enttäuschung umgehen zu können.

9. Wahren Fortschritt machen
Die Philosophie betont, wahre Fortschritte in Weisheit und Tugend zu machen, auch auf die Gefahr hin, von anderen missverstanden oder als weniger klug angesehen zu werden. Echter Fortschritt bedeutet, sich innerlich weiterzuentwickeln, selbst wenn äußere Anerkennung ausbleibt. Ein heutiger Vergleich wäre die Entscheidung, einen ethischen, aber weniger lukrativen Job anzunehmen, weil es den eigenen Werten entspricht.

Schlussfolgerung
Die Lektionen aus Epiktets »Handbüchlein der Moral« sind zeitlos und bieten wertvolle Einblicke, wie man in einer komplexen Welt ein tugendhaftes und erfülltes Leben führen kann. Indem man sich auf das konzentriert, was man kontrollieren kann, und auf Tugenden und Selbsterkenntnis achtet, kann man inneren Frieden und wahres Glück finden, unabhängig von äußeren Umständen.

Danke fürs Lesen. apg.


Epiktet; Stoizismus; Lebensweisheiten