Geschichte:
Die Gemmotherapie (Knospenmedizin) ist in Deutschland noch nicht so verbreitet wie in Frankreich, Belgien und der Schweiz, verbreitet sich aber schnell.
Vorläufer der Gemmotherapie gibt es wohl schon sehr lange. Triebe von Fichten und Tannenwurden z.B. schon in der Antike zur Herstellung von süßen Weinen (gegen Husten)und Sirup artigen Arzneien verwendet .Auch die Alchemisten des Mittelalters beschäftigten sich mit der Kraft der Sprossen und jungen Pflanzenteile da diese nicht nur alle Informationen der betreffenden Pflanzen enthielten als auch noch zusätzlich das „Genie des Wachstums “ in sich trugen. Allerdings war es schwierig, die Pflanzenteile frisch zu erhalten.
Um 1950 begann der Arzt Dr..Pol Henry zu erforschen welche Heilkraft in Knospen ,also im Embryonalgewebe von Pflanzen steckt. Zunächst besonders über die Birke und die Ulme, die er dann auf viele bekannte Pflanzen ausdehnte . Außerdem perfektionierte er die Galenik(Lehre von der Herstellung von Arzneimittel) und ermöglichte durch die alkoholischen Glycerinmazerate die „Quintessenz“ der Pflanzen haltbar zu machen. Diese neu entwickelten Gemmo-Mazerate erlangten große Aufmerksamkeit in der französischen Naturmedizin. Die Wirksamkeit wurde von der medizinischen Gesellschaft für Biotherapie in Frankreich durch klinische Studien bestätigt.1965 wurde das Herstellungsverfahren in das Französische Arzneibuch und 2011 in das Europäische Arzneibuch aufgenommen. Damit ist die Gemmotherapie auch rechtlich in Deutschland zugelassen.
Wissenwertes:
Der Stoffwechsel von Sprossen, Trieben und Knospen ist reich an Enzymen , Hormonen und vor allem Eiweiß. Das macht den Unterschied zu anderen pflanzlichen Heilmitteln aus: Denn unser gesamtes Immunsystem (Blut, Zellen) spricht „Eiweißsprache“ .Eiweiß ist der Kommunikator innerhalb unseres deshalb ist die Gemmotherapie auch nicht als Dauermedikation gedacht, da eine einmal verstandene Information für den Körper nicht wiederholt werden muss.
Zusätzlich fördern die Knospen die Ausleitung und Entgiftung, was im Zusammenhang mit Krankheiten begünstigend wirkt.
Ein weiterer Fortschritt besteht darin dass sie die Bäume wieder in die Medizin zurückgebracht hat, unteranderem all jene Bäume die in der Volksmedizin und in den Mythen seit jeher eine große Rolle gespielt haben ,wie etwa die Eiche, die Esche und die Linde.
Die Gemmotherapie geht davon aus dass der Baum der die Pflanzenwelt dominiert der beste Heilmeister ist. Strauchartige unterstützen die Bäume bei der Heilwirkung. Kleinere Pflanzen werden in der Gemmotherapie eher zur Ausleitung und Entgiftung verwendet analog zu ihrer Funktion in der Pflanzenwelt.