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Südafrikareise zum 75jährigen Jubiläum

Soziales

Dorothea Mission Südafrika e.V.

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Südafrikareise zum 75jährigen Jubiläum

 

"Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Ländern"
Psalm 8.2
Dieser Teil des Verses aus dem 8. Psalm war das alttestamentliche Wort, das man am 5. September, dem Tag meines Abfluges nach Südafrika, in den Losungen der Herrenhuter Brüdergemeine als Tageslosung lesen konnte. Welch eine Gnade Gottes ist doch in diesem Wort verborgen. Der lebendige Gott lässt sich so tief zu dem sündigen Menschen herab, dass man seinen herrlichen Namen in Jesus Christus erkennen und glauben kann.

Von diesem herrlichen Namen Gottes hörte ich in den beiden Wochen meines Aufenthaltes auf der Missionsstation Dorothea in Südafrika. Fast alle Mitarbeiter aus den Ländern Simbabwe, Südafrika, Malawi, Sambia und Mosambik waren mit ihren Frauen zur Missionsstation gekommen. In diesen Tagen hatten wir eine wohltuende und gesegnete Gemeinschaft unter Gottes Wort.

Zunächst feierten wir am 9. September das 75. Missionsjubiläum, an dem etwa 200 Missionsfreunde teilnahmen. Zu Beginn berichtete Paul von Staden, der Sohn des Missionsgründers Hans von Staden, aus den Anfangsjahren der Mission. Er erinnerte uns wieder daran, dass es allein die Gnade Gottes war, die den Beginn der Missionsarbeit in den einzelnen Ländern schenkte. Die Dorothea Mission begann ja zunächst mit der Gründung einer Bibelschule in Südafrika. Durch die Evangelisten, die an dieser Bibelschule ausgebildet wurden, öffnete der Herr dann die Türen nach Soweto und anderen Stadtrandsiedlungen. Dort wohnten Menschen, die von der Liebe Gottes nur wenig oder fast nichts wussten. Später wurde es dann auch möglich, Evangelisten in die umliegenden Länder zu senden.

Geprägt von Gottes Gnade und seiner Liebe zu Sündern waren auch die sich anschließenden Berichte unserer Mitarbeiter. Sie bezeugten, wie sich der herrliche Name Gottes in Jesus Christus offenbart. Menschen werden im Hören auf Gottes Wort durch den Heiligen Geist überführt und erkennen sich als Sünder. Dies ist aber eine Erkenntnis, die nicht in das ewige Verderben, sondern zur geistlichen und ewigen Rettung führen will.

Vor und nach dem Missionsjubiläum hatten wir insgesamt 10 Tage, in denen wir uns an jedem dieser Tage zu vier Gebets- und Bibelstunden trafen, die jeweils etwa 90 Minuten dauerten. Besonders in den Nachmittagsveranstaltungen benötigte ich viel Konzentration, um dem gehörten Wort Gottes und der sich anschließenden Gebetszeit folgen zu können. An den Nachmittagen war es für mein Empfinden immer sehr heiß. Es erforderte meine ganze Aufmerksamkeit, Gottes Wort und die Gebete recht aufzunehmen.

Der eingeladene Gastredner Reverend Choolwe Mwetwe aus Sambia sagte uns Gottes Wort, das uns in jeder seiner Predigten geistlich stark heraus- forderte. Aber wir wissen ja, Gottes Wort will immer Wegweisung geben, mahnen und zur Treue gegenüber dem Herrn aufrufen.

In den Gebetsstunden beteten wir in kleinen Gruppen, in denen jeder mit seinem Lob sowie mit Dank, Bitte und Anbetung vor dem Herrn stand. Wir beteten für die einzelnen Missionsländer, in denen die Mitarbeiter der Dorothea Mission dem Herrn dienen sowie für die Bekehrten in diesen Ländern, für das Volk und Land Israel, die muslimische Welt, die verfolgten Christen und auch für Großbritannien, die Schweiz und Deutschland, in denen die Dorothea Mission auch bekannt ist.

Einige Tage bevor ich zur Missionsstation in Südafrika kam, wurde dort in einer Nacht eingebrochen. Drei Computer und verschiedene Bürogeräte wurden gestohlen. Obwohl der Zaun, der die Missionsstation umgibt, elektrisch abgesichert ist, kam es zu diesem Einbruch. Beten Sie doch bitte weiterhin für des Herrn Bewahrung im Blick auf die beiden Missionsstationen in Südafrika und Simbabwe sowie für die Häuser, in denen die Missionare in Sambia, Malawi und Mosambik wohnen. In diesen drei zuletzt genannten Ländern wohnen die Mitarbeiter jeweils in verschiedenen Missionshäusern und nicht auf einer gemeinsam bewohnten Missionsstation.

Die Wochen vor dem Missionsjubiläum waren für Robbie Banda, den einzigen Mitarbeiter im Radio- und CD-Dienst sowie der Missionsdruckerei, sehr arbeitsintensiv. Es mussten vor dem Eintreffen der Mitarbeiter aus den Ländern Sambia, Simbabwe, Malawi und Mosambik viele Traktate in insgesamt 14 Sprachen gedruckt werden. Weil die Evangelisten aus diesen 4 Ländern nur alle zwei Jahre nach Südafrika kommen, wollten sie wieder genügend Traktate für künftige Missionseinsätze mitnehmen.

In den Tagen, in denen wir auf der Missionsstation versammelt waren, wurden im Radiostudio viele Predigten verschiedener Mitarbeiter aufgenommen, die dann später durch Trans-World-Radio im südlichen Afrika ausgestrahlt werden. Robbie Banda muss in den kommenden Wochen alle diese Predigten auf technische Fehler hin abhören und korrigieren. Möge der Herr diese Predigten zum Segen für die Hörer werden lassen.

Beten Sie bitte für einen weiteren Mitarbeiter im Radio- und CD-Dienst und der Druckerei. Dieser Missionszweig erfordert Menschen mit einem guten technischen Verständnis. Robbie Banda benötigt Zeit, um einen Mitarbeiter gut einarbeiten zu können. Er selbst hat gesundheitliche Probleme (Diabetes). Sollte er für längere Zeit diesen Dienst nicht ausführen können, wäre das eine echte Behinderung der Missionsarbeit.

Zu einer ersten Begegnung mit Ingrid Otto, die etwa 25 km entfernt von der Missionsstation in einem christlichen Seniorenheim wohnt, kam es während des Missionsjubiläums am 9. September. Sie ist jetzt 82 Jahre alt und lebt seit 55 Jahren in Südafrika. Sie versicherte mir erneut, dass sie sich vom Tag ihrer Ankunft in Südafrika an dem Platz wusste, an den sie der Herr gestellt hatte. Nie kamen Zweifel an Gottes Führung. Noch heute fährt sie mit ihrem alten VW-Käfer zu Bahnhöfen und Busstationen, um christliche Traktate zu verteilen. Sie hat immer Traktate in 14 verschiedenen Sprachen in ihrer Umhängetasche, um sie an Menschen weiterzugeben. An Sonntagen ist sie oft in dem einen oder anderen Park unterwegs, um Traktate zu verteilen. Es geschieht ganz selten, dass jemand ablehnend ist. Zandra Nel fuhr mich an einem Vormittag in das Seniorenheim zu Ingrid Otto. Dort fühlt sie sich geborgen und wird auch, sollte sie krank oder körperlich schwächer werden, weiterhin dort bleiben können. Sie lässt alle Missionsfreunde herzlich grüßen. Es ist für sie eine besondere Gnade vom Herrn, wenn Menschen auch für sie in der Fürbitte stehen.

In den Tagen auf der Missionsstation lernte ich auch einen neuen Mitarbeiter des Malawi-Teams kennen, der als Evangelist das Team verstärkt. Sein Name ist Stanley Mphatso Masika. Es folgt sein Zeugnis:

Es war am 11. März 2011. In der Nachmittagsstunde besuchte ich eine Evange- lisation der Dorothea Mission, zu der die Evangelisten eingeladen hatten. Während der Verkündigung hörte ich eine Botschaft, die mich sehr bewegte. Unter Tränen erkannte ich, dass ich ein verlorener Sünder war und einen Retter benötigte. Ich bekannte meine Sünden und nahm den Herrn Jesus als meinen Erlöser an. Von diesem Moment an kam der Friede Gottes in mein Herz. Alle meine Angst und meine Einsamkeit waren aus meinem Inneren weggetan. Mein Leben war verwandelt. Ich spielte keinen Fußball mehr und lebte von diesem Tag an nicht mehr in all den Sünden, in die ich bisher verstrickt war.

Wie war mein Leben, bevor ich durch den Herrn Jesus Rettung fand? Ich möchte es Ihnen erzählen:

Ich war ein religiöser Sünder, war getauft und besuchte die Gottesdienste. Meine große Leidenschaft war der Fußball. Deswegen ging ich auch zu den Medizinmännern, um bei ihnen Hilfe zu holen, damit unser Fußballteam die Spiele gewinnen konnte. Das alles endete für mich aber in Frustration, weil wir die meisten Spiele verloren. Ich war auch beständig mit meinen Mitschülern im Streit und bestahl meine Tante. Tief in mir saß aber die Angst vor der Zukunft. Ich verlor meine Eltern, als ich 6 Jahre alt war und sehnte mich doch so nach ihnen. Ich fühlte mich, als ob ich von keinem Menschen geliebt wäre. Nun danke ich dem Herrn Jesus, dass er mein Erlöser und Heiland wurde. Ich weiß mich von ihm, wie jedes andere Gotteskind auch, herzlich geliebt.
Dankbar grüßt Sie
Ihr Stanley Masika

An meinem Rückflugtag nach Deutschland, dem 17. September, wurde ich von Joseph Nota und Peter Kalimambondo zum Flughafen nach Johannesburg gebracht. Auf der Hinfahrt kam ein kurzes Gewitter auf, das von einigen Regentropfen begleitet wurde. Die Menschen in der weiten Umgebung von Johannesburg, in der auch die Missionsstation Dorothea liegt, warten voller Sehnsucht auf diesen so dringend benötigten Regen. Es hat schon seit einigen Monaten nicht mehr geregnet. Überall ist es staubig und das Gras ist braun und sieht verbrannt aus.

Ein besonderer Gruß kommt noch von Peter Kalimambondo aus Tete / Mosambik. Alle, die ihn während seines Reisedienstes in Deutschland hörten, grüßt er ganz herzlich. Die Freundlichkeit ihm gegenüber und die Aufmerksamkeit während seiner Berichte beeindruckten ihn sehr.

Seien Sie auch herzlich gegrüßt von unserem Missionsrat in Deutschland.

Ihr