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Von Valencia nach Lünen: Die unglaubliche Reise der Paella

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Von Valencia nach Lünen: Die unglaubliche Reise der Paella

 

Wie ein einfaches Reisgericht aus Valencia zum Sonntagsritual in deutschen Gärten wurde – eine Geschichte über Heimweh, Tradition und kulinarische Integration.

Wie kam die Paella von den Reisfeldern Valencias in deutsche Gärten? Eine spannende Geschichte über Gastarbeiter, Tradition und die perfekte Paella-Pfanne.

Es ist ein grauer Novembertag im Jahr 1963. José María Navarro steht am Bahnhof von Lünen und friert in seinem dünnen Mantel. Der 24-jährige Valenciano ist einer von tausenden Spaniern, die dem Ruf der deutschen Industrie gefolgt sind. In seinem Koffer: Arbeitskleidung, ein Foto seiner Verlobten Isabel – und eine 40 Zentimeter große Paella-Pfanne, eingewickelt in eine alte Decke.

"Meine Mutter drückte sie mir in die Hand", erinnert sich José María heute, 60 Jahre später, in seinem Garten in Lünen-Süd. "Sie sagte: Nimm sie mit, damit du nicht vergisst, wer du bist." Der mittlerweile 84-Jährige lächelt, während er in derselben Pfanne eine Paella für seine deutsch-spanische Großfamilie zubereitet.

Die ersten Jahre waren hart. José María arbeitete in der Zeche Minister Achenbach, wohnte in einer Baracke mit sieben anderen Spaniern. Sonntags war der einzige Tag, an dem sie sich ein Stück Heimat zurückholen konnten. "Wir sparten die ganze Woche für die Zutaten", erzählt er. "Safran war Gold wert – den brachten uns Neuankömmlinge aus Valencia mit."

Die Paella-Pfanne wurde zum Mittelpunkt ihrer kleinen Gemeinschaft. Jeden Sonntag versammelten sich die Spanier auf einem improvisierten Feuer hinter den Baracken. Der Duft von Sofrito – der Grundlage aus Tomaten, Knoblauch und Olivenöl – zog durch die Siedlung und weckte die Neugier der deutschen Nachbarn.

"Zuerst schauten sie skeptisch", lacht José María. "Reis als Hauptgericht? Das kannten sie nicht." Doch bald wurden aus skeptischen Blicken neugierige Fragen. Bergmann Werner aus Dortmund war der Erste, der probieren durfte. "Er brachte Bier mit, wir teilten unsere Paella – so begann die Integration", schmunzelt der alte Mann.

1967 kam Isabel nach Deutschland. Zur Hochzeit schenkten die deutschen Arbeitskollegen dem Paar eine zweite Paella-Pfanne – "damit ihr mehr kochen könnt für uns", wie Werner damals sagte. Die Paella-Sonntage wurden zur Institution in der Bergarbeitersiedlung.

Heute, drei Generationen später, ist die Paella fest in deutschen Gärten angekommen. José Marías Enkelin Sofia kocht die Paella genauso wie sein Großvater es ihm beigebracht hat – in der originalen Pfanne aus Valencia. "Opa sagt immer: Die Pfanne ist die Seele der Paella. In einer normalen Pfanne wird es niemals dasselbe."

Die Geschichte der Familie Navarro ist kein Einzelfall. Überall in Deutschland, besonders im Ruhrgebiet, haben spanische Familien ihre Paella-Tradition bewahrt und weitergegeben. Was als Mittel gegen Heimweh begann, wurde zur kulinarischen Brücke zwischen zwei Kulturen.

Möchtest du auch Teil dieser Tradition werden? Bei www.der-spanien-shop.de findest du authentische Paella-Pfannen aus Spanien – genau wie die, die José María vor 60 Jahren nach Deutschland brachte. Ob für zwei Personen oder für die große Gartenparty: Mit der richtigen Pfanne holst du dir ein Stück spanische Geschichte in deinen Garten. Denn wie José María sagt: "Eine echte Paella braucht eine echte Pfanne – alles andere ist nur Reis mit Sachen."

Von Valencia nach Lünen – wo aus Heimweh Heimat wurde.