Saturday, der 23 November 2024
 
 
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Lahr: ErsteHilfe – Ortenau e. V. ein Gespräch mit Konstantin Schneider

Unser heutiges Gesprächsthema betrifft jeden von uns und viele haben bereits Erfahrungen gesammelt. Es geht um die Erste Hilfe und Kurse, die Spaß machen, Sicherheit bringen und erschwinglich sind. Stellen Sie sich doch bitte kurz die Gewissensfrage: “Würden Sie bei einem Notfall helfen”? Sollte hier nicht ein klares Ja die Antwort sein, lesen Sie bitte bis zum Ende.



Doch lassen Sie uns zunächst unseren Gesprächspartner vorstellen. Konstantin Schneider kommt aus Lahr, ist 32 Jahre alt, verheiratet und Vater eines 3 ½ jährigen Kindes – das zweite ist unterwegs. Alles Gute! Konstantin bat gleich zu Beginn des Interviews, ganz unkompliziert, um das “Du” und genauso offen und unkompliziert verläuft das Gespräch. Konstantin Schneider ist hellwach!  Dem einen oder anderen ist Schneider vielleicht als Friedensaktivist bekannt? Er ist engagierter Pazifist, Waffengegner und möchte die Air Base Ramstein und die Rolle Deutschland am liebsten als vernünftige und diplomatische Kraft sehen. Um diese Themen soll es heute jedoch nicht gehen, sind wir doch kein politisches Magazin. Es geht ums Helfen oder auch sich helfen lassen.



erste hilfe lahrKonstantin Schneider und dessen Bruder Benjamin Schneider sind beide viele Jahre im Ehrenamt tätig.  Sanitätsdienste, viele Ersthelfer Kurse und qualitativ hochwertige Ausbildungen führten über die Jahre zum gemeinnützigen Verein: Erste Hilfe Ortenau e. V. Im März 2022 war, begünstigt durch die Corona-Krise, nach zahlreichen Formalitäten und  “Hausaufgaben”, die offizielle Vereinsgründung. Und seit März 2023 durften dann auch die ersten eigenen Kurse angeboten werden.

Das Kernziel des Vereins ist es, die Bevölkerung in Erster Hilfe auszubilden und das Bewusstsein für die Bedeutung von Erster Hilfe zu schärfen.



Die allermeisten kommen zum ersten Mal beim Führerschein mit dieser Bürgerpflicht in Berührung. Früher waren die Kurse ein Hoheitsgebiet der großen Rettungsorganisationen und über die Jahre so eingeschliffen und routiniert durchgeführt, dass nur wenige von uns den Kurs mit Begeisterung absolvierten. Es war eben “Pflicht” für alle Beteiligten.



Heute ist das anders. Immer mehr private Anbieter oder Vereine bedienen den Schulungsmarkt und der Anspruch an Didaktik, Lehrinhalte, Nutzbarkeit im Alltag wurde immer höher geschraubt. So gibt die ErsteHilfe - Ortenau e. V. eine “Anti-Gähn-Garantie”! Konstantin Schneider dazu: 



“Unsere Kurse gestalten wir lehrreich und humorvoll. Zum einen haben wir genauso wenig Freude an einem langweilig gehaltenen Kurs wie ihr. Und zum anderen sind wir davon überzeugt, dass ihr euch die Sachen viel besser merken könnt, wenn ihr Spaß habt und möglichst viele Übungen selbst machen dürft.”



Darum geht es schließlich, selbst machen, trauen und können!  Der Ernstfall schlägt meist schicksalhaft zu. Wann ich selbst in eine Situation komme, in der ich helfen muss, das wissen nur die Götter. Helfe ich dann aber aus Unsicherheit oder der Angst einen Fehler zu machen nicht, mache ich mich zunächst strafbar: “Unterlassene Hilfeleistung” ist kein Kavaliersdelikt. Helfen ist dann plötzlich eine lebenswichtige Entscheidung!



Bin ich selbst betroffen, benötige Hilfe, vielleicht durch einen Unfall, wie gut ist es dann in einer Gesellschaft zu leben, in der ich weiß, da sind Menschen, die alles in Ihrer Macht Stehende tun, um mir zu helfen. Und NEIN – es reicht nicht, mit dem Handy den Notarzt gerufen zu haben. Juristisch vermögen wir das nicht zu bewerten, nur ethisch, moralisch als lebendiger Mensch, der hätte helfen können und dem eigenen Gewissen verpflichtet: In manchen Fällen sind die ersten zwei, drei Minuten entscheidend. Hinzu kommt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass wir einem uns nahestehenden Menschen helfen müssen, statistisch “verdammt” hoch ist. Sie möchten sich nicht ausdenken: “Was wäre, wenn ich nur geholfen hätte”.



erste hilfe LahrUnd wo wir gerade bei Statistik sind, hier ein paar Netzfunde:




  • 48 % der Deutschen würden im Ernstfall nicht helfen.

  • 47 % der Frauen und 32 % der Männer trauen sich nicht, in einer Notsituation eine Reanimation durchzuführen.

  • Menschen auf dem Land leisten eher Erste Hilfe als in Städten.

  • Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses trauen sich nur 34 % der Ersthelfer eine Reanimation bis zum Eintreffen des Notarztes zu.

  • Laut einer Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) haben 93 % der Menschen in Deutschland nach eigenen Angaben schon mal an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen. Allerdings ist das bei fast jedem Vierten (23 %) mehr als 20 Jahre her wäre.



Diese Statistiken zeigen, dass es in Deutschland einen Bedarf an regelmäßiger Auffrischung und Schulung in Erster Hilfe gibt. Es ist wichtig, dass die Menschen das Vertrauen und die Fähigkeiten haben, im Notfall zu handeln.




Erst handle, dann rufe die Götter an; dem Tätigen fehlt auch die Hilfe der Gottheit nicht.



Euripides (480 - 407 v. Chr.)




 



Hier setzt nun ErsteHilfe – Ortenau e. V. an. Kurse, die Freude bereiten, Sicherheit geben und die man sogar gerne regelmäßig auffrischt. Das Ganze bei erschwinglichen Konditionen. Manche Kurse werden gefördert oder vom Arbeitgeber gerne bezahlt und die Kurse für die Erste Hilfe am Kind, macht der junge Familienvater, aufgrund der eigenen Erfahrungen und Unsicherheiten indessen für Mütter und Väter auf Spendenbasis!



Im Kursangebot finden Sie alle notwendigen Kurse, die Sie für den Führerschein oder als betrieblich Ersthelfer benötigen. Hinzu kommen Kurse für Kita und Schule, für Pflegekräfte, Notfalltraining in Arzt- und Zahnarztpraxen, Spezielle Kurse für psychologische-Erste-Hilfe und oben schon erwähnt Kurse für Erste Hilfe am Kind (auf Spendenbasis).



Die Erste-Hilfe-Kurse in Lahr, die Spaß machen und lehrreich sind, finden im Meinwärts oder als Inhouse-Schulung bei Ihnen im Betrieb statt. Weitere regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse in Ringsheim beim Team Baumann statt. Weitere Kooperationen zu Fahrschulen sind für den jungen und engagierten Verein von Interesse. Aktuell sind wir im Gespräch mit Marina Irslinger (Löwin mit Herz) und weiteren jungen Menschen, die sich in unserem Verein mit Ihren eigenen Ideen ehrenamtlich engagieren und das Kursangebot erweitern und mit Ihrem Fachwissen nochmals verbessern werden.



Menschen, die sich vielleicht nun gerufen fühlen, zu lernen oder / und sich selbst einzubringen, nehmen bitte unbedingt Kontakt mit den Gebrüdern Schneider und dem Verein auf. Konstantin Schneider ist ein anschauliches Beispiel für gesellschaftliches und soziales Engagement. Eine sinnvolle Lebensaufgabe war ihm wichtig. Offensichtlich hat er diese nun gefunden.



Wenn auch Sie erkannt haben, wie wichtig eine gute und sicher sitzende Erste-Hilfe-Ausbildung sein kann, dann hat dieser Artikel Sinn gestiftet.



Bild: Konstantin (links) und Benjamin (rechts) Schneider